Montag, 24. August 2009

MS. München in stiller Andacht meiner toten Kameraden

Ich werde immer an Euch denken,an meine lieben Kameraden und Kameradinnen der M.S.München.So schöne Zeiten haben wir erlebt auf unsere Fahrten am US Golf.
Besonders Funker Ernst , mit dem ich lange zur See Gefahren bin.Er ist mit mir auf der M.S.Buntenstein gefahren.Wir hatten Windstärke 12.Whisky Fässer hatten sich aus der Laschung gelöst und wir hatten 50 grad Neige.Die halbe Besatzung kam in
New Orleans ins krankenhaus.Wir machten die Fahrt zum Heimathafen Hamburg mit halber Besatzung.
Damals meinte Funker Jörg Ernst zu uns,man haben wir ein Glück gehabt.
Der Blanke Hans hat uns nicht bekommen.Das war 1970 .
1978 fand ihn der blanke Hans doch noch.

Seit Ende November 1978 hatte sich im östlichen Nordatlantik ein Orkan mit mittleren Wellenhöhen von bis zu 16 m entwickelt. Am 12. Dezember 1978 kurz nach Mitternacht hatte die München den letzten regulären Funkkontakt. Bei diesem Gespräch mit dem mehrere tausend Seemeilen entfernten deutschen Passagierschiff MS Caribe meldete der Funkoffizier der München, Jörg Ernst, sehr schlechtes Wetter und Beschädigungen am Schiff. Knapp drei Stunden später empfing das griechische Frachtschiff Marion mehrere sehr schwache SOS-Rufe der München, die in der Folge eine der größten und langwierigsten internationalen Rettungsaktionen im Atlantik nördlich der Azoren auslösten, an der auch britische Suchflugzeuge beteiligt waren. Sämtliche Schiffe auf der vielbefahrenen Schifffahrtsroute beteiligten sich an der Suchaktion und bildeten eine weit gefächerte Suchkette im Abstand von jeweils fünf Kilometern, um ein möglichst großes Gebiet auf dem Atlantik abzusuchen. Die Suchaktion wurde von Kapitän Pieter de Nijs geleitet. Das Schiff blieb aber samt Besatzung (28 Personen) verschollen. Gefunden wurden nur drei Leichter, ein leeres, zerstörtes Rettungsboot und eine Notfunkbake sowie unbenutzte, teils ölverschmierte Rettungsinseln.



So eine Monsterwelle muß die München zum Opfer gefallen sein



Die MS „München“ (37.134 BRT/43.895 tdw) war und ist der einzige LASH-Carrier, der je unter deutscher Flagge fuhr. LASH steht für „Lighter Aboard Ship“: Leichter (Schwimmcontainer) werden bei diesem System mittels Bordkran direkt aus dem Wasser gehoben und auf sowie unter Deck in mehreren Lagen verstaut. Ein Vorteil dieses Systems ist seine weit gehende Unabhängigkeit von Hafenanlagen.
Die „München“ gehörte der Reederei Hapag-Lloyd, die die „München“ im Rahmen der Combi-Line – einer Kooperation mit der Holland-America-Lijn – einsetzte. Die „München“ lief am 12. Mai 1972 bei der Cockerill-Werft in Hoboken nahe Antwerpen vom Stapel. Seine Jungfernreise unternahm das rund 261 Meter lange Schiff am 19. Oktober 1972 von Bremerhaven zu den Häfen am US-Golf. Bis zu seinem Untergang im Dezember 1978 verkehrte die „München“ im Liniendienst ausschließlich auf dieser Route.

Die M.S.Mümchen
Der Untergang der „München“. Kaum ein Schiffsunglück der letzten 50 Jahre hat in Deutschland für ähnlich viel Aufsehen gesorgt wie das Schicksal des 261 Meter langen LASH-Carriers im Dezember 1978.
Zehn Tage dauert die Suche. 13 Flugzeuge und 110 Schiffe durchkämmen nördlich der Azoren den Atlantik. Vergeblich. Keiner der 28 Menschen an Bord überlebt das Unglück. Bis heute ist unklar, wo die „München“ unterging und was die Katastrophe ausgelöst hat.

Die „München“ befindet sich auf Ihrer 62. Reise, als sie auf dem Weg von Bremerhaven nach Savannah (USA) am 12. Dezember 1978 um 03.10 Uhr nördlich der Azoren in einem Orkan SOS funkt. Der griechische Frachter „Marion“ empfängt den Notruf und leitet eine der größten internationalen Such- und Rettungsaktionen zur See ein. Zeitweise beteiligen sich bis zu 23 Schiffe und elf Flugzeuge an der Suche nach dem deutschen Frachtschiff. Mehrere Leichter (Foto) und Rettungsinseln werden gefunden. Doch Überlebende entdecken die Rettungsmannschaften nicht. Von der 28-köpfigen Besatzung fehlt jede Spur. Nach zehn Tagen wird die Suche erfolglos eingestellt. Das Seeamt Bremerhaven verhandelt im Sommer 1980 den Fall. Der vorsitzende Richter ist auf dem Gebiet der Seeschifffahrt ein Laie. Die kostspieligen, von Hapag-Lloyd in Auftrag gegebenen Gutachten dominieren bei der Ursachenforschung. Zahlreiche Theorien werden diskutiert, darunter ein Kentern in Folge übergehender Ladung, die Kollision mit einem U-Boot und ein Durchbrechen auf Grund mangelnder Festigkeit. Alles beruht auf Indizien. Das Seeamt aber kommt in seinem Spruch zu einem anderen Ergebnis und löst damit eine Flut von Spekulationen aus, die den Untergang der „München" bis heute mysteriös erscheinen lassen.

2 Kommentare:

S. hat gesagt…

Die Otto Hahn hatte bis zum Funkabbruch noch Kontakt und war naja, "ganz in der Nähe" auf dem Weg von Port Elizabeth zurück nach Rotterdam irgendwo vor Afrika (ich müsste noch mal nachschauen und die Lage konkretisieren) unterwegs zur Biskaya. Man hörte nach dem SOS , der Mitteilung man stecke in einem Orkan und irgendeinem Satz ( ich erinnere mich nicht mehr genau was gesagt wurde), nur noch: "Hilfe wir ..." -Schreien und ein Krachen und dann nur noch Rauschen.. so die Worte, die an Bord am 12.12. kolportiert wurden. Man ist davon ausgegangen, dass die Brücke von einer Welle oder den gelösten Containern weggerissen wurde. So die Vermutungen damals an Bord. Wir selbst hatten damals auf der Otto Hahn ebenfalls mit diesem Sturm zu tun, wir sollen angeblich Windstärke 11 + gehabt haben, die München jedoch 12 oder mehr (13/14). Ich erinnere mich noch lebhaft an diesen starken Sturm und war überrascht, wie gut ich ihn überstanden hatte, war ich auf der Hinfahrt doch wegen schwerer Seekrankheit als 5 Jahre alte Landratte und kleiner Steppke oft bettlägerig. Ich hatte mich also an die See gewöhnt und konnte an besagten Tag sogar ein wenig Faszination für die immense Naturgewalt aufbringen. Das Schiff wurde gut durchgeschüttelt und im Wellental sahen die Wellen dann höher aus als das Schiff.
Ich selbst konnte dann ein oder zwei Tage später tagsüber auf den Weg zurück nach Rotterdam die damals auf Schiffen typischen Mahagonifarbenen Holzverkleidungen auf dem Wasser schwimmen sehen - ein schauriger Anblick. Mein Vater sagte andächtig im Gedanken verloren, das seien wohl die Überreste der München. Betroffenheit machte sich breit und mir wurde angesichts dieser Sichtung die Ernsthaftigkeit und Melancholie des Vorfalls klar und was für ein Glück ich hatte lebend durch den schweren Sturm gekommen zu sein. Unser Koch an Bord wäre eigentlich auch auf der München gewesen, hatte aber Urlaub und sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen in seinen Ferien auf der (vor)letzten Fahrt der Otto Hahn anzuheuern. Er war sehr betroffen, zugleich aber bei aller Trauer über die verlorenen Freunde durchaus dankbar für diesen Schwenk des Schicksals. Einen Tag später durfte ich dann meinen sechsten Geburtstag an Bord feiern. Matrose Johnny schenkte mir damals einen handgemachten Löwen aus einemTampen - der lebt heute immer noch bei mir.
S. Schramm

Unknown hat gesagt…

Als älter Seemann frage ich mich gerade was mehr als Windstärke 12 sein soll ??? Landkarten sollten lieber an Land bleiben !!